Auf Study-Hacks findet sich nun ein interessanter Beitrag zum Thema „Ultra-Learning„. Study-Hacks ist eine Website, auf der eine Assistenz-Professorin aus Georgetown (Washington) versucht, herauszufinden, was die Muster von Erfolg und Intelligenz sind. Diesmal hat sie einen Kollegen beobachtet, der offenbar unglaublich viele Resultate liefert. Sein Erfolg begründet sich allerdings nicht darin, dass er jedes Problem lösen kann, sondern er lernt Methoden und Techniken und sucht sich dann zu diesen Methoden die entsprechenden Probleme. (Titelbildakkredition: By English: see description field (http://www.bassenge.com) [Public domain], via Wikimedia Commons).
Feyman-Methode, um zu lernen
In diesem Video erklärt Scott H. Young die Technik von Richard Feynman, um überhaupt zu lernen.
Diese Lerntechnik enthält im Wesentlichen, dass wir die Ideen jemand anderem Unterrichten müssen, um sie wirklich zu erlernen. Der Ansatz ist interessant und reduziert das zu Lernende auf Plausibilität. Was erscheint uns selbst als Greifbar steht im Mittelpunkt jeder Lernerfahrung.
Lehrer verstehen hierbei zumeist nicht, dass es nicht um das Verständnis bei ihnen geht, sondern dass die Studenten involviert sein müssen. Plausibel sind Dinge, wenn wir sie selbst in voller Kraft nachvollziehen. Lehrer lernen unglücklicherweise beim Lehren am Meisten, obwohl ihr Auftrag ist, den Schülern etwas beizubringen. Was kann nur die Lösung sein? Wir müssen Schüler zu Lehrer machen.
Hier gibt es ein weiteres Video, wo Young eben sich selbst unterrichtet. Sein Ziel ist es, das anspruchsvolle MIT-Studium in 12 Monaten anstatt in vier Jahren abuzschließen.
Selbstlernen ist für Young die Zukunft. Tatsächlich zeigt sich, dass Lehrgebäude im Grunde nur die Kraftfelder sind, die uns mit unterschiedlichen Techniken zum Lernen bringen, zumeist aber zwingen sie uns nur. Wir wären mit Sicherheit schockiert, wieviele Stunden aus der Schule wir eigentlich streichen könnten, und doch würden wir erfolgreich werden. Meine Vier in Chemie hat mir nie geschadet, obwohl ich gerne Chemie lernen würde. Ich wählte es ab und machte mein Abitur sehr Effizienz orientiert.
Wer mehr über Scott Young erfahren möchte, kann auf seinen Blog gehen: http://www.scotthyoung.com/blog/
Nun kommen wir noch zu einer anderen Frage: Glaubt ihr eigentlich noch an die Lerntypentheorie? Gleich, was ihr antwortet, wie kommt ihr zu diesem Glauben?
Problem an unseren Methoden ist, dass sie selten gedeckt sind. Die Lerntypentheorie bestätigt sich in Studien nicht. Gar behindert sie. Gleichwohl haben wir diese Technik hier noch in unserer Lehrorientierung kennengelernt. Eine gute Serie zum Thema „Lernen“, die sich vor allem auf Studien beruft, gibt es nun aus Stanford (äh ich meine Samford, da habe ich mich wohl elitär verhöhrt)
Interessant hier, ist das Selbstvertrauen eher den Lernerfolg schwächt. Studenten, die ihre Fähigkeiten überschätzen, schneiden zumeist schlechter ab, als Studenten die ihre Fähigkeiten unterschätzen. Dies sei eine Theorie der Meta-Erkenntnisse und diese Metalernen soll ja hier auch im Mittelpunkt stehen.
Norman Schultz
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Samford und nicht Staford!
Haha, ja das ist mir schon aufgefallen und war noch zu faul zum korrigieren. Ich habe mir die Videos auch angeschaut. Sind in der Gesamtheit nicht so dolle. Nach dem ersten Video geht es eigentlich nur darum Studenten nieder zu machen und zu Arbeitstieren umzupolen. Kritik kommt noch.
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